Gerade in längeren Beziehungen ist die Abnahme der sexuellen Lust keine Seltenheit. Aber auch Veränderungen in den Lebensumständen, Geburt von Kindern oder andere Ereignisse führen zu einer Reduktion der Libido.
Offen über die eigenen sexuellen Wünsche und über die gemeinsame Erfüllung zu sprechen schaffen die wenigsten Paare. Damit wird eine große Chance auf ein erfülltes Sexualleben vertan. Ängste und Unsicherheiten sowie gegenseitige Verletzungen tun ihr Übriges. Die Folge sind Lustlosigkeit und Abneigung.
Lustlosigkeit kann auch Ausdruck von abgewehrten Bedürfnissen sein, die der Betroffene bei sich selbst oder bei seinem Partner verurteilt. Es kommt auch vor, dass Lustlosigkeit als Vorwand verwendet wird aus Scham oder aus Angst vor Versagen. Lustlosigkeit kann auch Ausdruck eines Paarkonfliktes sein, bei dem es um Macht geht, oder um erlebte Kränkung, oder weil der andere nicht (mehr) den eigenen Erwartungen entspricht. Lustlosigkeit kann auch Ausdruck von einer tieferen Angst vor alten, verdrängten unangenehmen Erfahrungen und den damit verbundenen schmerzlichen Gefühlen sein. Verstärkt kann sich das auch als Scham, Abneigung, Ekel, besondere Prüderie ausdrücken. Oder umgekehrt, dass sich der eine Partner besonders fordernd verhält, wissend, dass die Zurückhaltung des Andern nicht zu gemeinsamen sexuellem Handeln führt.